Q&A Studieren in Leipzig

Das erste Semester an der Universität Leipzig is vorbei. Es ist schon gut vier Monaten her, dass ich nach Leipzig umzog. Noch täglich werden mir Fragen über Leipzig, studieren im Ausland und das Erasmusprogramm gestellt. Deshalb ist es Zeit für ein Q&A. Auf Instagram habe ich tolle Fragen gesammelt, die ich in diesem Artikel beantworte. Wolltest du schon immer wissen, wie es ist um in einer fremden Stadt zu studieren? Lies dann schnell weiter!
Janna Kamphof Leipzig

Chiara: Was studierst Du denn Schönes ? 
Ich studiere Kommunikations- und Medienwissenschaft. Letztes Semester war mein Lieblingskurs Kommunikationsmanagement, wobei wir über alle Formen der Kommunikation eines Unternehmens gelernt haben, von Public Relations bis Mitarbeiterkommunikation bis Lobbying. Echt mega interesant. Weiter habe ich noch Kursen über Journalistik, Film und das deutsche Mediensystem gefolgt. Eigentlich gab es nicht, das ich nicht interessant fand und ich bin gespannt, was ich nächstes Semester wieder folgen kann.

Mariska: Bist du im Nachhinein froh mit deiner Wahl für die Stadt? Wird man mit dem Erasmusprogramm gut begeleitet oder muss man in Bezug auf eine Wohung, Ausstatungen, das Treffen von neuen Leuten alles selber aussuchen?
Als Antwort auf deine erste Frage: ja! Leipzig ist einfach eine einzigartige Stadt, wo jeden Tag etwas zu tun, entdecken oder sehen ist. Die Stadt ist im Moment stark in Entwicklung und die Atmosphere ist super.

In Bezug auf deine andere Frage: auf der Webseite der Universität ist meistens schon etwas zu finden, vor allem über die Studiengänge. Ich habe selber auch viel geredet mit Leuten, die schon in Deutschland/Leipzig waren. Oh, und mit meiner ‚Buddy‘, eine Leipziger studentin von meinem Studium, die mir am Anfang auch viel mit der Organisation geholfen hat. Außerdem gibt es in Leipzig ‚Studentenwerk‘, wo man eine Wohnung mieten kann und Fragen stelle kann. Weiter wurde in Leipzig eine Wilkommenswoche organisiert, wo ich viele Leute kennengelernt habe. Auch gibt es zwei Erasmusvereine, womit ich zum Beispiel in der Sächische Schweiz und Dresden war. Es wird also einiges organisiert, aber dein eigenes Organisationstalent und Selbständigkeit werden unbedingt angesprochen 😉

Universität Leipzig

War es am Anfang schwierig immer auf Deutsch zu sprechen?Den ersten Tag, den ich hier war, war etwas mit meinem Mietvertrag los. Damals habe ich gedacht: wenn ich das auf Deutsch lösen kann, kann ich alles auf Deutsch. Und eigentlich stimmte das. Natürlich kostet studieren etwas mehr Zeit und nicht alle Gespräche verlaufen makellos, aber ich bin hier unter anderen gekommen um mein Deutsch zu perfektionieren. Sonst wäre es auch zu einfach, oder? 😉

Annalies: Was vermisst du aus den Niederlanden?

Ziemlich Klischee, aber Freunden, Familie und Dennis. Wenn ich sie alle mitnehmen könnte, könnte ich hier mein ganzes Leben wohnen bleiben. Oh, und niederländisches Brot. Kein Pretzel überlistet niederländisches Brot.

Manon: Wie erfahrst du um so weit von zu Hause zu sein und nicht täglich deine Familie und deinen Freund zu sehen? 
Es ist nich immer einfach, aber ich lerne davon viel. Ich war so gewohnt meine Familie, Freunde und Dennis jeden Tag zu sehen und die Meisten konnte ich in einer Viertelstunde erreichen. Plötzlich ganz ‚alleine‘ in einer fremden Stadt sein war also am Anfang echt komisch. Ich habe aber davon gelernt, dass ich selber gut (große) Entscheidungen treffen kann und ich mich zu helfen weiß. Außerdem hat es mich noch mehr für neue Leute und Erfahrungen geöffnet. Natürlich frage ich mich manchmal was ich hier 750 Kilometer weit von allem bekannten mache, aber Erasmus ist eine coole Erfahrung.

Glühwein

 

Laura: Wie gut war dein Deutsch bevor du nach Leipzig gezogen bist? Ich würde nach meiner Abitur auch gerne nach Deutschland ziehen aber habe Angst, dass ich es schwierig finden werde. 

Ich kann dir nur sagen: mach das! Mit der Sprache kommst du unbedingt zurecht. Mein Deutsch war schon gut, als ich hier gekommen bin: ich habe sechs Jahre Deutsch in der Schule und ein Jahr in der Uni gefolgt und machte vor einigen Jahren einen Austausch, wobei ich bei einer deutschen Familie lebte. Aber ich habe die Sprache echt gelernt, als ich hier kam und immer Deutsch reden musste. Ich kann dir empfehlen zum Beispiel einen extra Kurs zu folgen, aber lass dir von der Sprache nicht Angst machen. Ich habe hier Freunde, die kein Deutsch gesprochen haben, als sie hier in September kamen und sich jetzt perfekt zurecht kommen.

 

Was vermisst du am meisten?Mal schnell meine niederländischen Freunden treffen oder mit dem Rad meine Familie besuchen. Aber hey, im März bin ich mal wieder kurz in den Niederlanden und hole ich das alles wieder nach.

Kimberly: Was aus deiner täglichen Routine dort möchtest du mit nach Hause nehmen und was ist bisher deine schönste Erinnerung aus Leipzig?
Mit diesen Fragen hast du mich und eine Freundin gestern eine Stunde beschäftigt haha. Das Fazit war, dass sie schöne, aber schrecklich schwierige Fragen sind. Punkt. Okay, nein, klar habe ich eine Antwort. In Bezug auf die täglichen Routine: ich möchte in den Niederlanden mehr ‚entdecken‘. Es ist hier so normal geworden jeden Tag einen neuen Ort zu suchen und ich finde es schade, dass ich das so wenig in den Niederlanden gemacht habe.

Eine schöne Erinnerung ist schwierig, also hier kommt meine erste schöne Erinnerung: der erste Tag. Nach einem Busfahrt von mehr als acht Stunden, bekam ich eine Nachricht von einer Erasmusstudentin, dass ein Grillen im Friedenspark organisiert wurde. Nervös lief ich etwas später durch das Park, auf der Suche nach der Gruppe. Nerven für nichts natürlich, weil ich ein Weile später im Gras saß und mit einer Gruppe von französischen und spanischen Erasmusstudenten lachte. Ich finde es cool zu sehen, dass einige Leute, die ich damals getroffen habe, jetzt meine beste Freunde hier sind.

Leipzig Plagwitz

 

Alma: Was ist deine beste Erfahrung bisher?Das schönste, was ich hier erfahre ist, wie open-minded und hilfsbereit die Leute hier sind. In dem Artikel über meine Studentenwohnung schrieb ich schön über die Facebookgruppe Free Your Stuff und Foodsharing, wo Leute jeweilig Sachen und Essen kostenlos weggeben. Das ist ein schönes Beispiel von der Teilkultur, die hier herrscht. Auch bin ich dadurch in Häuser gewesen, wo ich sonst nie kommen würde und habe ich interessante Begegnungen gehabt.

Sophie: Hast du Spaß?
Ja. JA. JAAA. Es gibte einen Grund, dass ich meine Erasmusperiode mit einem Semester verlängert habe 😉

Foto 1: Lichtkunst

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.