[Werbung] Urlaub mit dem Gefühl des Landlebens und auch Action: Das ist im Emsland möglich. Diese Region im Norden Deutschlands, an der niederländischen Grenze ist ein gutes Ziel für ein Wochenende voller besonderer Natur, gutem Essen und tierischen Momenten. Hier wirst du dich bald von dem entspannten ländlichen Gefühl erholen, ohne dass dir langweilig wird.
Radfahren im Emsland: am Wasser entlang
Das Emsland ist ziemlich flach und das macht es zu einem schönen Gebiet für eine entspannte Fahrradtour. Es gibt Langstreckentouren, mit denen du durch das ganze Emsland radeln kannst, oder Tagestouren, mit denen du an bestimmten Sehenswürdigkeiten vorbeikommst. Starten kannst du in einer der Städte oder auf dem Land.
Von Meppen aus starten mehrere Tagestouren mit dem Fahrrad. Ich bin die Pünten-Tour von Meppen über Haren, ein Stück durch die Niederlande und wieder zurück geradelt. Zu den Sehenswürdigkeiten am Weg gehören der historische Hafen und das Schifffahrtsmuseum in Haren, der Dankernsee mit dem Schloss Dankern und die Innenstadt von Meppen. Besonders gut gefallen hat mir die Strecke von Meppen nach Haren. Du fährst entlang der Ems, durch das Borkener Paradies, immer umgeben von Grün. Wenn du die Pünten-Tour (67 km) abkürzen möchtest, kann ich dir empfehlen, diesen Teil zu fahren.
Tipp für unterwegs: Ferienhof Meutstege mit Maislabyrinth und Hofcafé
Suchst du nach einem schönen Ort, um unterwegs einzukehren? Auf dem Ferienhof Meutstege kannst du eine gute Kaffee & Kuchen-Pause einlegen. Probier dort zum Beispiel den herrlichen Buchweizenkuchen. Buchweizengerichte sind hier typisch, weil Buchweizen lange Zeit das einzige Pseudogetreide war, das auf dem nährstoffarmen Moor gut wuchs. Steig nach dem Einkehr nicht sofort wieder aufs Fahrrad, sondern nimm dir Zeit für alles, was du auf dem Bauernhof erleben kannst: Es gibt einen Maislabyrinthkopf, einen kleinen Streichelzoo, einen Spielplatz und Bauerngolf!
Tipp: Mit der Emsland-App kannst du ganz einfach eine Fahrradroute planen. Ich höre dich denken: noch eine App? Probier es doch einfach mal aus. Diese App funktioniert wirklich sehr gut, sowohl wenn du eine bestehende Route radeln willst, als auch wenn du deine eigene Tour zusammenstellen möchtest.
Mit Ranger Erik Bloeming durch Naturpark Moor-Veenland
Ein internationaler Naturpark? Nun, die Natur kennt keine Grenzen. Dies war einst das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas. Heute erstreckt sich der Naturpark Moor-Veenland von Drenthe bis ins Emsland. Fast die Hälfte des Gebietes ist Naturschutzgebiet oder Vogelschutzgebiet, was ein Hinweis darauf ist, wie besonders der Naturpark Moor-Veenland ist.
Aber um herauszufinden, wie besonders das Naturschutzgebiet wirklich ist, geht man am besten mit dem Ranger Erik los. Wenn ich ihn am Haus der niederländischen Forstverwaltung treffe, stehen auch zwei E-Bikes bereit. „Du magst doch Mikroabenteuer, oder?“, fragt Erik lachend, „Dann weiß ich, wohin wir fahren.“ Keine Frage, los geht’s, und ein paar Minuten später radeln wir auf dem nagelneuen Radweg in der Pufferzone Nordost. Das Bargerveen ist ein kleiner Teil des einst 300.000 Hektar großen Boertang-Moores. Hier wird nun der verbleibende Teil geschützt und wieder zum Leben erweckt. Dank raffinierter Maßnahmen wie Deiche und Seen wird das Hochmoor wieder nasser. Dadurch entsteht ein Lebensraum für 300 Vogelarten, rund 40 Libellenarten, 30 tagaktive Schmetterlingsarten und fast 900 Mottenarten. Was die biologische Vielfalt betrifft, so ist die Bargerveen ein Kleinod.
Und es ist auch noch schön! Am Ende des Sommers blüht die Heide, und wenn du genau hinguckst, siehst du noch viele andere schöne Pflanzen. „Siehst du die Tröpfchen auf dieser Pflanze? Wenn hier eine Libelle hineinfliegt, hat sie keine Chance. Dadurch erhält der Sonnentau zusätzliches Protein, das er nicht aus dem relativ nährstoffarmen Hochmoor gewinnen kann“, erzählt Erik über eine grüne Pflanze mit roten ‚Zähnen‘.
Wir radeln eine weitere Strecke durch das Bargerveen und steigen für einen Spaziergang ab. Plötzlich bleibt Erik stehen. „Hast du diese kleine Hügel gesehen?“ Ich muss zugeben, dass ich direkt an ihnen vorbeigelaufen bin. Erik nimmt ein fertiges Stück Torf aus dem Hügel. „Offensichtlich haben hier Menschen gelebt. Dieser Torf wurde zurückgelassen, als sie in die Stadt umgezogen sind. Es liegt bereit, verbrannt zu werden, aber die Natur holt es sich jetzt langsam zurück“, sagt er. Er zeigt mir eine Eiche und eine Kastanie: weitere Zeichen dafür, dass Menschen hier gelebt haben müssen, weil sie ursprünglich nicht im Moor wachsen.
Die niederländische Landziege hält die Vegetation unter Kontrolle Einer der Einwohner von Bargerveen: die Tigerspinne
So wandern und radeln wir eine Weile durch das Hochmoorgebiet. Wenn die Wolken nicht dunkler und bedrohlicher geworden wären, hätten wir wahrscheinlich den ganzen Tag weitergehen können. An jeder Ecke kann Erik eine Geschichte erzählen: über die Natur oder Kultur des Naturparks Moor-Veenland. Natürlich kannst du selber eine Fahrradtour machen oder durch den Naturpark Moor-Veenland wandern, aber noch spannender ist es, dies mit einem Ranger zu tun. Du kannst zum Beispiel eine Planwagenfahrt mit Erik machen oder zu Fuß mit ihm gehen (Webseite auf niederländisch, aber niederländischsprachige Führungen sind möglich).
Der Blick nach unten lohnt sich Im August/September färbt sich die Heide in Bargerveen wunderschön violett
Ziegenkäse aus dem Emsland mit einem niederländischen Touch
Als wir den Ziegenhof Fehnland betreten, hat Loes Hektor ihre Hände in der Milch. „Bin gleich da!“, ruft sie fröhlich. Wir werfen einen Blick in den Stall, wo über 200 Ziegen darauf warten, ihr Essen zu bekommen. Sobald wir die Aussichtsplattform betreten, schaut die Hälfte von ihnen mit neugierigen Augen zu uns auf. Ziegen sind solch lustige, eigensinnige Tiere.
Loes bestätigt uns dies, wenn wir später auf dem Hof eine Tasse Kaffee trinken und über den Ziegenhof sprechen. Vor einigen Jahren war sie noch Hausfrau, und als Hobby begann sie, einige Schafe zu halten. „Viele Leute denken, dass ich danach auf die Idee mit dem Ziegenhof gekommen bin, aber das war eigentlich mein Mann“, lacht Loes. Beide wussten zu Beginn kaum etwas über das Leben auf dem Bauernhof, geschweige denn, dass sie wussten, wie man Ziegenkäse herstellt. „Wir haben jeden Tag einen Schritt gemacht, um diesem Traum näher zu kommen. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ein Moment kommen würde, an dem wir mit unseren Plänen aufhören müssten“, erzählt Loes. Aber dieser Moment kam nicht, und jetzt hält das niederländische Ehepaar fast 300 Ziegen und stellt fünf verschiedene Ziegenkäsesorten her. Er schmeckt köstlich: cremig, weich, aber mit dem typischen Ziegenkäsegeschmack, mmm!
Der Ziegenhof Fehnland ist sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr für Besucher geöffnet. Du kannst dann auch eine Tasse Kaffee auf der Terrasse auf dem Hof trinken. Würdest du lieber zu einem anderen Zeitpunkt Käse kaufen? Es gibt immer Käsestücke im Kühlschrank neben dem Stall, die auf Vertrauensbasis verkauft werden.
Tip: (Mittags)Essen beim gemütlichen Gasthof Robben
Einen Steinwurf von der Ziegenfarm entfernt befindet sich der Gasthof Robben. Hier werden saisonale Gerichte mit einem großen Lächeln serviert. Du kannst hier auch auf ein schönes kaltes Getränk oder ein Stück Kuchen kommen, wenn du während Deiner (Rad-)Reise durch das Emsland einkehren möchtest!
Mmm, eine kleine Pause bei Gasthof Robben lohnt sich!
Eine besondere Slow Food-Erfahrung bei Landgasthof Backers
Als Koch, Gastronom und Mitglied von Slow Food Deutschland liebt Küchenchef Helmut Backers die kulinarischen Perlen der Region. Er serviert sie, wenn sie gerade Saison haben. Auch verwendet er gerne Zutaten, die in Vergessenheit geraten sind.
Kannst du dich nicht zwischen all den Leckereien auf der Speisekarte von Landgasthof Backers entscheiden? Lass dich dann von der neuen Speisekarte überraschen. In meinem Fall war es die kulinarische Reise durch Europa: Jeder der vier Gänge wurde von einem anderen Land inspiriert. Ha, schmecke ich da Ziegenkäse? „Wir wählen unsere Lieferanten sehr sorgfältig aus und holen sie am liebsten aus der Umgebung“, erzählt Frau Backers, „Der Ziegenkäse kommt vom Ziegenhof Fehnland. Waren Sie schon einmal dort?“ Das kann ich nur bestätigen. Und die Tarte mit Ziegenkäse und einer bunten Tomatenmischung schmeckt nach dieser Erklärung sogar noch besser!
Tipp: Findest du die Slow-Food-Bewegung interessant? Südlich des Emslandes liegt das Osnabrücker Land, wo es auch einige Slow-Food-Restaurants gibt, zum Beispiel in Bad Laer.
So wird Korn im Emsland hergestellt
Korn? Das klingt vielleicht eher nach etwas, das dein Großvater trinkt, als nach einem hippen Getränk. Korn ist aber schon seit langem auch bei den jüngeren Generationen beliebt. Denn Korn ist nicht Korn. In der Edelkorn-Brennerei Rosche in Haselünne kannst du zusehen, wie dieses Getränk hergestellt wird. Hier ist ein relativ simpler und gerade deshalb authentischer Prozess: Weizen wird auf eigenen Feldern angebaut. Nach der Mühle wird das Mehl mit Wasser gemischt, erwärmt und bei speziellen Temperaturen Malz zur Verzuckerung der Stärke und Hefe zwecks Gärung hinzugefügt, am Ende entsteht Alkohol. Die alkoholreiche „Maische“ wird dann destilliert und von 96 %vol mit Wasser verdünnt, wobei ein kornig-süßlich duftender Korn entsteht.
„Umso wichtiger ist es, dass die Zutaten von hoher Qualität sind, denn man kann sie schmecken“, sagt Josef Rosche – erst die fünfte Generation seit 1792 – während der einstündigen Brennerei-Tour. Mit einem guten Sinn für Humor und einem scharfen Auge für’s Detail führt er seine Gäste durch die Brennerei und die „Korn-Academie“, wo aktive Beteiligung der Studentinnen und Studenten fester Bestandteil ist. Eine kleine Kostprobe rundet den Besuch der Edelkorn-Brennerei im Emsland ab!
Tipp: danach essen gehen bei Jagdhaus Wiedehage
Hast du Lust nach dem Besuch der Edelkorn-Brennerei Rosche essen zu gehen? Um die Ecke befindet sich das Jagdhaus Wiedehage. Die Geschichte des Gebäudes reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, und viele historische Details sind noch heute im Restaurant zu sehen. Die Speisekarte ist eine schöne Mischung aus klassischen und modernen Gerichten, mit so vielen saisonalen und regionalen Produkten wie möglich. Wenn du Pilze magst, lohnt es sich, am Ende des Sommers zu kommen, wenn die Pfifferlinge Saison haben und das Jagdhaus Wiedehage ein spezielles Pilz-Menü anbietet.
Mmm, Pfifferlinge aus dem Emsland! Auch von der Außenseite ist Jagdhaus Wiedehage ganz hübsch
-Disclaimer: für die Reise ins Emsland wurde ich von Emsland Tourismus eingeladen. Der Enthusiasmus, den du liest, gehört zu 100% mir.-