Unser kleines Abenteuer mit der Hängematte beweist, dass du auch mit minimaler Ausrüstung und wenig Zeit auf ein Abenteuer gehen kannst. Wir begaben uns auf ein Mikroabenteuer, und außer der Hängematte hatten wir nicht viel im Rucksack. Wir gingen am Ende des Nachmittags los und am nächsten Morgen waren wir wieder zu Hause. Eine superschnelle Portion Natur, um wieder aufzuladen! Draußen in der Hängematte zu schlafen ist einfach, gab uns aber das Gefühl, dass wir ein großes Abenteuer erleben. Nach dem Wochenende konnten wir wieder mit frischem Kopf und voller Energie in die Arbeitswoche starten.
Warum die Hängematte perfekt für Mikroabenteuer ist
Du hast Bock, ein Outdoor-Abenteuer zu erleben, aber du hast keine Zeit oder keine Lust, deine gesamte Campingausrüstung herauszuholen? Dann ist es wirklich perfekt, draußen in der Hängematte zu schlafen. Eine Hängematte ist klein, leicht und an einem warmen Sommerabend brauchst du nichts weiter als einen Schlafsack. Eine Hängematte ist daher perfekt für ein spontanes Mikroabenteuer mit wenig Vorbereitung. Die Zeitausrede ist also schon vom Tisch. Außerdem ist dies auch ein sehr günstiges Abenteuer. Die Hängematte und der Schlafsack musst du vielleicht noch kaufen, aber abgesehen davon ist dieses Mikroabenteuer völlig kostenlos.
Draußen in der Hängematte zu schlafen, gibt dir das Gefühl, auf einem Abenteuer zu sein, auch wenn du nicht so weit von zu Hause weg bist
Was war noch in unserem Rucksack für das Mikroabenteuer?
Eigentlich brauchst du nicht viel für ein Mikroabenteuer mit der Hängematte. Etwas zum Schlafen und – je nachdem, wie lange du unterwegs bist – etwas zu Essen. Das hatten wir im Rucksack dabei:
- Das Wichtigste: die Hängematte. Für Wanderungen und Mikroabenteuer wählst du am besten eine leichte Hängematte aus Nylon, die du zu einem kleinen Paket zusammenfalten kannst. Wir haben gute Erfahrungen mit der Grand Trunk Tech Single Hammock gemacht, aber ich habe meine erste Hängematte kostenlos auf Facebook gefunden, also mach es dir nicht zu kompliziert, vor allem nicht für das erste Mal.
- Ein Schlafsack. Auch im Sommer kühlt es nachts ab, und ein Schlafsack ist dann kein überflüssiger Luxus. Wird es eine kalte Nacht? Nimm dir dann eine Isomatte oder eine Underquilt (eine isolierende Hängematte, die du unter deine normale Hängematte hängst) mit.
- Ein kleiner Gaskocher: Wir machten uns schnell etwas zu essen, bevor wir in die Hängematte krochen. Natürlich kannst du auch einfach ein kaltes Picknick mitnehmen.
- Essen: Du kannst es dir so einfach oder kulinarisch machen, wie du willst. Denke auch an den Kaffee für den nächsten Morgen 😉
- Teller, Besteck, Pfannen: Wir haben es auf ein Minimum beschränkt und mit Löffeln direkt aus dem Topf gegessen.
- Wasser: zum Trinken, zum Waschen des Gesichts, zum Kaffee kochen… Nimm lieber zu viel als zu wenig mit.
- Ein Taschenmesser: nützlich, um Brot zu schneiden, die Weinflasche zu öffnen, etwas aufzuschneiden, Zecken zu entfernen und noch 100 andere Dinge.
- Ein dicker Pullover: schön, wenn es abends abkühlt oder sogar zum Schlafen.
Das war alles. Ziemlich wenig, oder? So einfach kann ein Mikroabenteuer sein!
Tipp: Bist du immer noch auf der Suche nach einem guten Rucksack? Mein Osprey Archeon 30 finde ich der perfekte kleine Backpack für Mikroabenteuer, weil alles, auch mein Schlafsack, hineinpasst.
Bis auf eine Hängematte zum Schlafen hatten wir nicht viel dabei. Aber der Kaffee für den nächsten Morgen durfte definitiv nicht fehlen 😉
Wo darfst du draußen in der Hängematte schlafen?
Dein Rucksack und deine Wanderschuhe stehen bereit und du willst los! Wo kannst du hin? Wildzelten ist in Deutschland (und vielen anderen europäischen Ländern) nicht erlaubt. Wie kannst du trotzdem mitten in der Natur übernachten? An einigen Stellen in Deutschland gibt es Trekkingplätze. Es handelt sich um kleine freie Flächen für wenige Zelte, die meist nur zu Fuß oder mit dem Rad zu erreichen und wo für eine, maximal zwei Nächte übernachten darfst. Manchmal sind die Plätze mit Komposttoiletten, Feuer- oder Kochstellen ausgestattet. Da es aber nicht unbedingt auch immer Bäume gibt, eignes sich die Trekkingplätze nicht immer für ein Mikroabenteuer mit der Hängematte.
Hast du ein paar gute Bäume im Garten? Dann kannst du auch auf Mikroabenteuer im eigenenGarten gehen. Geh auch mal nach, ob du vielleicht Freunde oder Familie hast, bei denen du die Hängematte im Garten aufhängen kannst. Mach das Abenteuer so klein, dass du es auf jeden Fall machen wirst!
Tipp: Über den Unterschied zwischen Wildzelten und Biwakieren kannst du bei Bergfreunde mehr lesen. Das gibt dir vielleicht auch noch Ideen für dein Mikroabenteuer mit der Hängematte.
Tipps für bequemes Schlafen in der Hängematte
Nun wirst du dich vielleicht fragen: alles gut und schön, aber schlafe ich bequem in einer Hängematte? Das hängt davon ab, wie du dich darin hinlegst. Ein paar Tipps zum Schlafen in der Hängematte:
- Lege dich diagonal in die Hängematte. Dadurch wird verhindert, dass du komplett in das Gewebe einsinkst, und du erhältst mehr Unterstützung für den Rücken.
- Probier mal aus, wie straff du die Hängematte aufhängst. Hängt sie zu locker, wirst du zu krumm liegen. Hängt sie zu straff, wirst du zwischen den Seiten „zerquetscht“.
- Wähle eine gute Höhe. Das hängt natürlich ein bisschen davon ab, was dir gefällt und welches Seil du benutzt, aber bedenke zumindest, dass du immer ein bisschen nach unten sinken wirst. Wenn du auf einer Höhe von etwa 1,5 Metern beginnst, wirst du nachher noch etwa 30 Zentimeter über dem Boden hängen.
- Mach einen guten Knoten. Es wäre schade, wenn du mitten in der Nacht auf dem Boden liegen würdest. (Nein, ich spreche nicht aus Erfahrung. Nein, wirklich nicht. Okay. Vielleicht.) Schau dir zum Beispiel diesen Knoten zum Aufhängen einer Hängematte an.
Wenn du gut liegst, hast du diese Aussicht von deiner Hängematte aus
Über unser Mikroabenteuer in einer Hängematte mitten in der Natur
Da unser erstes Mal draußen in der Hängematte zu schlafen eine so coole Erfahrung war und ich hoffe, dass auch du Lust auf ein Mikroabenteuer mit der Hängematte bekommst, erzähle ich noch ein bisschen zu unserer Nacht.
Nachdem wir eine Weile geradelt und gewandert waren, suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen und aßen – sehr romantisch – einen Bohneneintopf direkt aus dem Topf. Als die Sonne unterging, hängten wir die Hängematten auf. Leise zwischen den Bäumen schaukelnd genossen wir die letzten Sonnenstrahlen. Eine Gruppe von Rehen lief in der Ferne vorbei. Erst als die Sonne wirklich weg war, krochen wir in den Schlafsack. Eine ziemliche Herausforderung in einer wackelnden Hängematte 😉 Als es dunkel wurde, wurde es immer leiser und leiser. Das Zwitschern der Vögel verschwand und machte Platz für den charakteristischen Ruf des Uhus. Wir plauderten noch ein bisschen, und als ich von der anderen Hängematte aus keine Antwort mehr erhielt, schlief ich selber auch ein.
Mitten in der Nacht wache ich von einem Geräusch auf. Etwas kriecht durch die niedrigen Büsche. Es kommt immer näher und näher… Ein Fuchs? Ein Reh? Ich kann nur die Umrisse der Bäume sehen. Das Rauschen wird immer leiser, und meine Augen fallen wieder zu.
Es scheint nur ein paar Minuten später zu sein, wenn ich sie wieder öffne. Es ist hell und erst 6 Uhr. Wir gehen trotzdem raus aus der Hängematte. Wir packen unsere Sachen und suchen einen Ort, wo wir Kaffee kochen können. Der Geruch von frischem kolumbianischen Kaffee lässt die letzte Schläfrigkeit verschwinden. Wieder rennt eine Gruppe von Rehen vorbei und ich gucke Dennis an: wow. Die Welt schläft noch und wir trinken hier Kaffee und sehen Rehe. Wir sind vielleicht nicht ganz ausgeruht, aber wir haben so viel Energie. Nach einerkurzen Wanderung steigen wir auf unsere Fahrräder nach Hause und etwa 16 Stunden später setzen wir uns auf die heimische Couch. Was für ein (Mikro-)Abenteuer.