Janna Kamphof Tekst en Communicatie

L’Anticafé in Straßburg

“Bonjour!” klingt es aufgeweckt von hinter der Ladentheke. Eine Frau mit einem kurzen Bob und freundlichen, dunklen Augen fragt, ob ich schon mal im Anticafé war. Auf schnellem, aber klaren Französisch erzählt sie mir wie es funktioniert: man bekommt einen Pass womit man sich eincheckt. Die Barista’s machen dir so viel Kaffee, wie du magst, Kaltgetränke und etwas zu Essen kann man selber aussuchen. Am Ende checkt man mit dem Pass aus und zahlt man für die Zeit, die man im Café verbracht hat. „Un cappuccino pour madame, peut-être?“ fragt sie mir am Ende.

Wohnzimmer und arbeitsplatz

L’Anticafé Strasbourg hat Ende 2017 mitten im Zentrum ihre Türe geöffnet. Der Ort ist eine Kombination von einem Café, Coworkingort und Wohnzimmer. Inhaber Cristèle Vaast erzählt: „Es ist sowohl ein Ort um zu arbeiten, als um sich zu entspannen. Wir haben eine kleine Bibliothek, Gesellschaftsspiele, Magazine, ein Projektor, Wlan… Eigentlich alles das man brauchen könnte. Man darf alles nutzen. Hausgemachte Limonade darf man selber aus dem Kühlschrank nehmen, so wie auch den frischen Couscoussalat. Auch von Gefäßen mit Madeleines, Popcorn und andere Süßigkeiten kann man nach Geschmack naschen. Für den größeren Appetit gibt es Brot und einige Sorten Brotbelag. Am Ende vom Besuch zahlt man nur für die Zeit, die man da war: 5 Euro pro Stunde, 24 Euro pro Tag  oder 240 Euro pro Monat (Rabatt für Studierende und Freiberufler). Payer pour rester, pas pour consommer, das ist die Idee. 

Treffpunkt

Das Anticafé im Straßburg ist nicht das erste. Schon 2013 wurde das erste Anticafé von Leonid Goncharov in Paris geöffnet. Christèle erzählt darüber: „Die Welt ist verändert. Menschen haben nicht immer mehr Neun-bis-fünfjobs und starten selber Projekte neben der Arbeit oder dem Studium. Auch immer mehr Menschen arbeiten freiberuflich. Und obwohl die ganze Welt mit Internet verbunden ist, kann eine freelance Arbeit manchmal auch einsam sein. Bon, das ist wie die Idee des Anticafés entstanden ist. Wir bieten einem nicht nir einen Ort zum Arbeiten, sonder auch eine Möglichkeit Anderen zu treffen, einander zu inspirieren und weiter zu helfen.“

Anticafé Strasbourg

Gemütliche Ecken

Rundum die Mittagsstunde fängt das Café langsam voll zu werden. Zwei Jungen mit scharzen Bomberjacks und skinny jeans setzen sich auf einer vintage Couch und öffnen ihre Laptops. Schräg gegenüber sie trinkt eine Frau mit kurzen blonden Haaren und eine große, rote Brille heiße Schokolade und blättert durch ein Kunstmagazin. Ein Mädchen mit Haaren, die drei Töne dunkler Rosa sind als ihr Pulli macht ein Bild vom Interieur. Und das ist auch echt schön. Gemütliche Ecken, praktische Arbeitstische, eine Kabine um sich abzuschließen: es gibt eine gute Auswahlt. Selber krieche ich auf eine Couch mit heißer Schokolade, um Spanisch zu lernen. Aber eigentlich ist es zu schön herumzuschnüffeln…

Anticafé Strasbourg

Praktische informationen

Auch mal das Anticafé besuchen um zu studieren, relaxen oder arbeiten? Außer Straßburg gibt es noch fünf andere Städte mit einem Anticafé, wie Rom und Paris. Mehr Informationen über die Cafés und das Konzept findest du hier.

Einen Besuch zum Anticafé könnte man gut mit einem Tag oder Wochenende in Straßburg kombinieren. Mehr Tipps für diese besondere, französische Stadt gibt es in diesem Artikel.

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